Eine neue Tablette soll gegen Erkältungen helfen.
Gruppe von Patienten (z.B. 100), zufällig(!) aufgeteilt in 2 Gruppen.
Eine Gruppe erhält Medikament, andere Gruppe (Kontrollgruppe) erhält Placebo.
Messen von Krankheitsdauer in beiden Gruppen.
Kontrollgruppe: Wir brauchen etwas zum Vergleichen.
Zufällige verteilung der Teilnehmer in Gruppen.
Wichtig, da sonst andere Unterschiede bei den Teilnehmern das Ergebnis beeinflussen können.
Insbesondere bei medizinischen Studien relevant: Wenn möglich sollten Teilnehmer nicht wissen, in welcher Gruppe sie sind.
Manchmal schwierig (Akupunktur, Operationen) oder unmöglich (Psychotherapie).
Randomized controlled trial
RCTs sind vor allem aus der Medizin bekannt, aber nicht darauf beschränkt.
RCTs sind in vielen Fällen sinnvoll, wenn Dinge miteinander verglichen werden sollen, und sollten viel häufiger eingesetzt werden.
Beispiel: Wir haben einen großen, existierenden Datensatz über Ernährungsgewohnheiten von Menschen und medizinische Daten.
Denkbare Studie: Leben Menschen, die viel Olivenöl essen, länger?
Angenommen wir stellen fest: Menschen, die viel Olivenöl essen, leben länger.
Daraus lässt sich *nicht* schließen, dass Olivenöl gesund ist.
Mögliche Interpretationen:
Studien auf Basis von existierenden Daten können keine Kausalzusammenhänge belegen.
Es ist begrenzt möglich, bekannte Confounder auszuschließen, aber man muss immer mit unbekannten Confoundern rechnen.
In manchen Fällen ist es unpraktikabel oder unethisch, RCTs durchzuführen (Rauchen, Ernährung), daher Rückgriff auf Beobachtungsdaten.
Trotzdem: Die Daten werden dadurch nicht besser.
Metaanalysen fassen die Ergebnisse aller verwertbaren Studien zu einem Thema zusammen.
Wir sind nicht interessiert am Ergebnis einzelner Studien, sondern an einer Zusammenfassung aller Studien zu einem Thema.
Wissenschaftliche Studien werden üblicherweise in entsprechenden Fachzeitschriften publiziert. (Bekannteste: Nature, Science).
Andere Wissenschaftler aus dem selben Fachgebiet (üblicherweise 2) prüfen Studie auf Korrektheit, evtl. Feedback an Autor und Überarbeitung.
Rückzug ("Retraction") von Studien bei gravierenden Fehlern, Betrug, verletzung von Regeln.
Paywalls: Oft relativ hohe Gebühren für Einblick in Studie.
Viel Bewegung in Richtung "Open Access", aber trotzdem immer noch sehr viel hinter Paywalls.
Sehr umstritten: Unis zahlen doppelt, sie bezahlen die Autoren der Studien und zahlen später für's Vorhalten der Publikationen.
Hohe Gewinnmargen der Wissenschaftsverlage, keine Bezahlung der Studienautoren.
Russische Webseite, die freien Download von vielen Paywall-Papers erlaubt.
Peer Review und Publikation werden oft je nach Fachgebiet unterschiedlich gehandhabt.
In manchen Bereichen sind Konferenzen wichtiger als Fachzeitschriften (bspw. IT-Sicherheit, Krypto).
Problem: Publikationsprozess ist sehr langsam (Monate bis zu 1 Jahr nicht unüblich).
Preprint: Paper wird unmittelbar bei einem preprint-Service im Internet veröffentlicht, Peer Review und formale Publikation später. (Üblich in Mathematik, Physik, Kryptographie.)